News

DIE GEBÄUDEVERSICHERUNG IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS

Published

Read time

DIE GEBÄUDEVERSICHERUNG IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS

180 Tote, 250.000 Schäden an Häusern & Wohnungen, 50.000 zerstörte Kraftfahrzeuge – fünf Monate nach den verheerenden Unwettern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz offenbart sich die katastrophale Bilanz der Jahrhundertflut „Bernd“ vom Juli 2021.
Nach der bisher folgenschwersten Naturkatastrophe in Deutschland rechnen die hiesigen Sachversicherer aktuell mit versicherten Schäden in Höhe von knapp 8 Mrd. Euro. Der Wiederaufbau in den Flutgebieten wird Jahre dauern.

Doch nicht alle Schäden waren versichert – viele Betroffene werden keinerlei vertragliche Leistungen erhalten. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen wurden zwar angekündigt, die genaue Verteilung bleibt aber weiter unklar, auch um das Eigenverantwortlichkeitsprinzip nicht auszuhebeln und jene schlechter zu stellen, die sich jahrelang auf eigene Kosten abgesichert hatten.

Etwa die Hälfte der Hauseigentümer waren zum Schadenzeitpunkt nicht gegen sogenannte „Elementarschäden“ versichert, sei es weil sie die Gefährdung nicht sahen oder den Mehrbeitrag sparen wollten. Nur vereinzelte Geschädigte gar hatten eine Absicherung für die Verluste an Hausrat in ihren Wohnungen & Kellern sowie den Habseligkeiten auf ihren Grundstücken – ohne den Zusatz der „erweiterten Naturgefahren“ oder der Elementarschadenversicherung innerhalb der Hausratversicherung fließen auch hier keine Zahlungen. Das Unwetterereignis wird damit auch zu einer volkswirtschaftlichen Bedrohung.

Die Elementarschadenversicherung wird unentbehrlich

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) fordert nicht zuletzt als Folge dieses Ereignisses eine Versicherungspflicht für die Elementargefahren in der Wohngebäudeversicherung. „Ziel ist die Absicherung aller privaten Wohngebäude gegen Extremwetterrisiken“ so der Hauptgeschäftsführer des GDV, Jörg Asmussen. Die GDV-Vorschläge sehen vor, dass es künftig nur noch Wohngebäudeversicherungen geben soll, die auch Hochwasser und Starkregen abdecken.

Zugleich fordert die Versicherungswirtschaft ein nachhaltiges Umdenken der öffentlichen Hand, etwa durch klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten. Wenn nicht endlich umgesteuert wird, „setzt sich eine Spirale aus weiteren Katastrophen und steigenden Schäden in Gang, die erst teuer und irgendwann unbezahlbar wird“, warnt Asmussen. Es brauche zudem weitere, rechtliche Verpflichtungen für Präventionsmaßnahmen, wie etwa wirksame Rückstausicherungen.

Handeln Sie nicht erst wenn der Gesetzgeber einschreitet – schützen Sie Ihr Vermögen jetzt!

Auch wenn die Kunden von Howden Caninenberg immer wieder für den Abschluss der Elementarschadenversicherung sensibilisiert werden, fehlt immer noch das generelle Bewusstsein für die Dringlichkeit der Absicherung. Zwar liegt die Durchdringung der Elementarschadenversicherung im Kundenbestand des Versicherungsmaklers weitaus höher als im Marktdurchschnitt. Dennoch entscheiden sich regelmäßig Immobilieneigentümer gegen den Kauf, vermeintlich um Kosten zu sparen und die Betriebskosten der Immobilie gering zu halten. Wer jedoch Immobilien besitzt, kommt nicht umhin, sein Sachvermögen umfassender abzusichern als es lange Standard war – der Klimawandel wird hier für eine deutlich höhere Gefährdung sorgen als es uns bisher bekannt war.
Der Entscheid für den Abschluss der erweiterten Wohngebäudeversicherung sollte zudem nicht von den Überlegungen für eine gesetzliche Lösung abhängig gemacht werden. Mit wenigen Ausnahmen ist Versicherungsschutz auch in gefährdeten Lagen am Markt erhältlich. Die Mehrbeiträge sind überschaubar und helfen im Gesamtbild eines strukturierten Risiko-Managements mit, dass Investitionen in Immobilien nachhaltig bleiben.

Wer kann sich gegen Elementarschäden versichern?

Nicht alle Häuser in Deutschland sind in gleicher Weise dem Überschwemmungsrisiko ausgesetzt. Um das Risiko für die jeweilige Region einschätzen zu können, haben die deutschen Versicherer ein Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen „ZÜRS Geo“ entwickelt. ZÜRS Geo hilft den Versicherern bei der Beantwortung der Frage, welches Gebäude in welchem Ausmaß hochwassergefährdet ist. Diese Information hilft bei der Kalkulation des Versicherungsbeitrags der Elementarschadenversicherung. In das System wurden insgesamt über 22 Millionen Adressen eingespeist. Je nachdem wie hoch das Überschwemmungsrisiko ist, wird jede Adresse einer der vier Gefährdungsklassen zugeordnet: ZÜRS 1-4.
Als Faustregel gilt: Objekte in den ZÜRS-Zonen 1 und 2 sind problemlos am Markt versicherbar, ZÜRS-Zone 3 mit Einschränkungen und Beitragszuschlägen. Lediglich Immobilien in ZÜRS-Zone 4 (0,4 % aller erfassten Gebäude) gelten bei den Versicherern als unerwünschtes Risiko.
 

Ergänzend zum ZÜRS Geo-System wurde in den letzten Jahren das Starkregenphänomen ausgewertet. Mit Starkregen werden in kurzer Zeit niedergehende, regional begrenzte, extreme Regenfälle bezeichnet, die in nur wenigen Stunden oder Tagen oft ganze Jahresniederschlagsmengen erreichen. Aus den gesammelten Daten wurde ein zweites Zonierungssystem angelegt, das den Gebäudebestand in Starkregen-Gefährdungsklassen einteilt. Etwa 75% aller Adressen bundesweit werden in dieser Systematik als gefährdet bezeichnet – hier ist der erweiterte Versicherungsschutz unerlässlich.

Ergreifen Sie die Initiative!

Lassen Sie sich zur Risikolage Ihrer Immobilien und den daraus abzuleitenden Empfehlungen für den Umfang Ihres Versicherungsschutzes ausführlich beraten. Spezialisierte Anbieter wie Howden Caninenberg helfen auch bei Objekten in Gefährdungslagen, geeigneten Versicherungsschutz zu finden.

Howden Caninenberg GmbH
Carsten Wiegel

[email protected]